Im Laufe der Jahrhunderte haben sich rund um die Sommerweiden hoch oben in den Bergen zahlreiche Traditionen und Bräuche gebildet. Am wichtigsten ist dabei der Almabtrieb im Herbst, dessen Wurzeln bis in die Jungsteinzeit zurückreichen. Sobald die ersten kühlen Abende einhergehen, naht unweigerlich das Ende des Sommers. Es ist die Zeit, in der die Bauern ihre Schafe, Kälber und Kühe von der Sommerfrische auf den saftigen Almen ins Tal zurückholen. Die Tiere durften sich monatelang auf herrlichen Almwiesen mit Kräutern und feinsten Gräsern sattfressen und in der Almsonne Kraft für den Winter tanken. Am Samstag, den 24. September 2022 wandern Kühe und Kälber, Schafe und Lämmer um 10 Uhr vom Berg ins Tal. Dort erwarten die zahlreichen Zuschauer die festlich geschmückten Tiere und es findet ein ausgelassenes Fest statt, bei dem Tradition hautnah erlebt werden kann. Der Almabtrieb zeichnet, in der Tat, das Ende des Sommers und läutet offiziell den Herbst ein. Zu dessen Anlass bereiten die Bäuerinnen aus den Dörfern auch traditionelle Köstlichkeiten zu: Krapfen, Kiachl und andere Köstlichkeiten, von denen manche nur zu dieser speziellen Zeit zubereitet werden. Gefeiert wird der Almabtrieb als Zeichen der Dankbarkeit, dass die Tiere den Sommer gut überstanden haben und deswegen werden die Tiere auch festlich geschmückt. In der Wissenschaft wurde das Schmücken des Viehs eine Zeitlang als eine Art Schutzzauber gegen böse Geister interpretiert. Heute gilt es als Detail des festlich begangenen Sommerendes. Die Legende erzählt jedoch, dass nach dem Almsommer ein Almgeist die Almhütten bezieht und so lange dort wohnt und diese beschützt, bis der nächste Almsommer beginnt.
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